Schließfächer, Speisepläne und Kopftücher

Aus der BNN vom 21. April 2015

Schließfächer, Speisepläne und Kopftücher
Erste Philippsburger Jugendkonferenz erarbeitete mehr als 40 Anregungen/Jede Menge guter Ideen

Philippsburg (ber). Da sprudelten die Ideen nur so. Trotzdem hörten es die anwesenden Stadträte aller Couleurs mit Wohlwollen, weil mit der Umsetzung der Hinweise und Vorschläge auch eine Verbesserung der Angebote für die Jugend einhergeht. Mehr als 40 Anregungen erarbeiteten die gut 25 hochmotivierten ideenreichen Jugendlichen, die zum ersten Philippsburger Jugendforum gekommen waren, das den klassischen Jugendgemeinderat jetzt ablöst.
Amtsleiter Erich Scheikert, Mitarbeiterin Rike Schreiner, Sozialarbeiter Steven La Russa und Schulsozialarbeiterin Tanja Kartach hatten die Veranstaltung bestens vorbereitet und als Moderatoren gut im Griff. Wertvolle Geburtshilfe leisteten fünf ehemalige Jugendgemeinderäte, die auch an der Erstellung der Gesamtkonzeption mitwirkten. Die Beteiligung von jungen Menschen am politischen Geschehen ist in der Stadt Philippsburg schon seit 15 Jahren guter Brauch. Von 2000 bis 2013 hatten die Jungbürger die Möglichkeit, sich über das Gremium Jugendgemeinderat in die Kommunalpolitik einzubringen. Doch habe sich die geltende Satzung als „nicht jugendgerecht, nicht zeitgemäß und als zu unflexibel“ erwiesen, hieß es. Vor allem die „trockenen“ formalen Abläufe rund um die Wahl und die Alltagsarbeit der Jugendvertretung waren wohl die Hauptursache für den stetigen Rückgang der Wahlbeteiligung und die zunehmende Interessenlosigkeit.
Vor diesem Hintergrund hatte der letzte amtierende Jugendgemeinderat zusammen mit der Verwaltung eine gänzlich neue und vor allem innovative Konzeption für eine flexiblere und offenere Form der Jugendbeteiligung erarbeitet. Mach vier Stunden Workshops lag der Erfolg sichtbar auf dem Tisch. Die Jugendkonferenz diente in dieser Phase der Sammlung von Ideen und Informationen. Zu den vielen Wünschen gehörte die Vornahme von Kontrollen auf den Bolzplätzen („Ältere, die dort Alkohol zu sich nehmen, verscheuchen uns“), Geschwindigkeitsüberprüfungen auf den Spielstraßen, eine Erweiterung der Kaufangebote im Jugendzentrum, ein schnelles Internet.
Erheblichen Verbesserungsbedarf, was die Einrichtung und den Ausbau von Treffpunkten für Jugendliche anbelangt, gebe es in allen drei Stadtteilen. Auch fehlten überdachte Aufenthaltsräume im Freien. Als ein großes Problem offenbart sich der stets zugeparkte Innenhof des Jugendzentrums, weil dort öffentliche Parkflächen ausgewiesen sind. Sie werde sich umgehend darum kümmern, versicherte Ortsvorsteherin Jasmin Kirschner. In den Schulen, so die Forderungen aus dem Plenum, solle es Schließfächer geben, ein besseres Essen in der Cafeteria, in generelles Kopfbedeckungsverbot, eine Sammelstelle für Ferienjobs und einige ganz dringende Renovierungsarbeiten.

BNN-15_04_21-Schließfächer

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