Die Sanierung ist notwendig
Der Marktplatz ist für Philippsburg eine schlechte Visitenkarte. Die Bepflasterung ist in die Jahre gekommen. Waschbetonplatten sind insbesondere für ältere Bürger schwierig zu begehen. Bänke, Abfallkörbe, aber auch der Brunnen sind marode. Die Missstände sind zum Teil länger bekannt. Früher montierte der Bauhof die Bänke in der Winterzeit ab und setzte sie instand. Insgesamt besteht Einigkeit, den Marktplatz zu sanieren und wieder dem Inhalt des Begriffs Promenade anzupassen.
Wer den Marktplatz für die Bevölkerung attraktiver machen will, muss auch das Umfeld, auch die Gastronomie und die Marktstände als Gast des Marktplatzes sehen. Die jetzige Notwendigkeit der Baumumgestaltung bietet mit der bürgerlichen Initiative die Gelegenheit eine umfangreiche Sanierung anzugehen.
Leider stellen wir fest, dass störende Diskussionen zur Berücksichtigung der Stadtteile auftreten. Für Huttenheim und Rheinsheim wurden je 30.000 € zur Erstellung von Plänen zur Stadtteilsanierung freigegeben. Selbstverständlich werden diese insbesondere durch die dort vorhandenen Ortschaftsräte und Gemeinderäte konstruktiv verfolgt. Daneben sehen wird die vernunftgetragene Sanierung des Marktplatzes als übergreifende Maßnahme unseres Gemeinwohls.
Minimale oder maximale Sanierung ?
Wir sind der Auffassung, dass der Marktplatz im durch den Gemeinderat gesteckten finanziellen Rahmen zu sanieren ist und ein attraktives Erscheinungsbild bekommen kann und muss. Nach Sinn und Zweck muss man allerdings auch mal „VW“ vor „Mercedes“ akzeptieren.
Die Sanierung muss in einem ersten Schritt den Platz wieder gut nutzbar und attraktiver machen. Dazu gehören ca. 10 moderne pflegearme Bänke und Papierkörbe, teils mit Ascher. Da bereits vorhandene Fahrradständer nicht genutzt werden, erscheint uns dies verzichtbar. Wichtig ist uns die gute Erreichbarkeit der Ruhebänke für Senioren mit Gehhilfen und Rollatoren. Dazu brauchen wir einen umlaufenden Bodenbelag, der entsprechend begeh-und berollbar ist. Der Innenbereich des Marktplatzes sollte die Bepflasterung des Ile de Re-Platzes aufnehmen und für eine gleiche Optik sorgen. Allerdings würde uns dies ca. 100.000 € kosten.
Erheblich ist der Sanierungsbedarf des „Travertinbrunnens“, der zudem nahezu jährlich den Einbau einer neuen Pumpe erforderlich machte. Der Brunnen ist für uns verzichtbar.. Dazu wird die Fläche für Marktbeschicker und Außenbewirtschaftung bzw. Eisdiele bzw. Events größer.
Soweit ein „belebendes Element“ gewünscht wird, stellt sich die Gründungs-und Folgekostenfrage. So schön ein Wasserspiel wäre, es ist unter einem 5-stelligem Betrag nicht zu haben und verursacht nach unserer Auffassung unnötige Investitions-und Folgekosten. Auch die Übernahme durch Sponsoren ist problematisch, da die Vertragsdauer und Folgekosten übernommen werden müssten.
Die Parkplätze im Umfeld scheinen ausreichend – sollten aber von der Kurzzeitzone auf mindestens 2 Stunden erweitert werden (Arztbesuch, Einkaufen, Friseur etc.).
Wir empfehlen einen Probelauf über die Sommermonate für eine kleine verkehrsberuhigte Zone in Höhe der Gaststätte Löwen mit Schrittgeschwindigkeit und Aufstellung zweier großer Blumenkübel zur Unterstützung der Außenbewirtschaftung. Es könnte so mit geringen finanziellen Mitteln und ohne feste Bebauung eine attraktive Begegnungsfläche geschaffen werden. Auch wird das sommerliche „Schaufahren“ von Zweirädern und Pkw mit heruntergelassener Scheibe und hoher Lautstärke um den Marktplatz minimiert. Dies würde die Gastronomie auf dem Marktplatz erleichtern und die Anlage beruhigen.
Im Rahmen der „Elektrifizierung“ scheinen uns attraktive LED-Leuchten ohne Ladestationen für E-Bikes und ohne Notruftasten der richtige Weg. Es ist kein Fall bekannt, an dem eine Alarmierung sich mangels Notrufmelder verzögert hätte. Im Gegenteil ist mit Missbrauch zu rechnen und die Folgekosten für die Aufschaltung an eine Alarmzentrale sind im Jahr ebenfalls 5-stellig!
Pflasterbelag, Bänke und Nachpflanzung der Bäume
Es wäre schön, wenn die Bepflasterung des Ile de Re-Platzes weiterverfolgt werden könnte, bis hin zum Sparkassen-Parkplatz. Dies umfasst lt. Aussage Bauhof ca. 800 qm. Die Kosten hierzu werden derzeit geprüft. Die Sitz-Bänke und Mülltonnen müssen dem heutigen Standard angepasst werden, hierzu sind bereits kostengünstige Vorschläge stadtseits vorgetragen worden. Mit ca. 1000 € je Bank sind formschöne und durch den Bauhof auch wartbare Lösungen machbar.
Wie sich zeigt, ist nach der notwendigen Baumfällung der befürchtete Schock in der Bevölkerung ausgeblieben. Im Gegenteil, vielfach wird der lichte Blick begrüßt. Aus traditionellen Gründen und zur Gestaltung des Platzes mit beruhigender Natur, sind wir ausdrücklich für die Nachpflanzung von Bäumen. Über die Zahl der Bäume wird jedoch gerade diskutiert. Dies ist für uns kein Dogma.
Wir würden es sehr begrüßen, hierzu Anregungen und Meinungen der Bevölkerung zu erhalten, um diese bei der Gestaltung berücksichtigen zu können.
Thomas Biesenberger und Peter Kremer
Mitglieder im Ausschuss Marktplatzumgestaltung
Freie Wähler—