60-jähriges Jubiläum und Neujahrsempfang 2020 der Freien Wähler Philippsburg

Hervorragende Resonanz hatte die Vereinigung der Freien Wähler Philippsburg, die anlässlich Ihres 60-jährigen Bestehens in das katholische Pfarrzentrum nach Philippsburg eingeladen hatte. Im voll besetzten Pfarrzentrum gratulierten Bürgermeister Stefan Martus sowie Bürgermeister Martin Büchner aus Oberhausen-Rheinhausen und Bürgermeisterin Ute Göbelbecker aus Dettenheim ebenso wie Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner aus Rheinsheim und Ortsvorsteher Markus Heil aus Huttenheim.

Stadtverbandsvorsitzender Jochen Schulz erhielt mehrfach Szenenapplaus für seinen launigen Rückblick auf die Gedanken der Gründerväter. Offenbar hatten im Jahre 1959 mehrere Bürger das Bedürfnis, neben den Parteien als unabhängige Bürger aktiv die Kommunalpolitik in Philippsburg mitzugestalten. Das war die Geburtsstunde der Freien Wählervereinigung Philippsburg. Gewählt wurden bei dieser Wahl Emil Michal, der ab da an als Vorsitzender über 25 Jahre die Geschicke der Freien Wähler leiten sollte, sowie Willi Belz. Die aktive und sachkundige Mitarbeit dieser beiden Pioniere im Gemeinderat überzeugte die Bürgerinnen und Bürger von Philippsburg, so dass in den Folgejahren bis heute stets Vertreterinnen und Vertreter der Freien Wähler in den Gemeinderat sowie später auch in den Ortschaftsräten Huttenheim und Rheinsheim gewählt wurden. In einem photographischen Rückblick erinnerte Schulz an die vielen engagierten Kandidatinnen und Kandidaten der letzten sechs Jahrzehnte und dankte allen Bürgern, die all die Jahre die Freien Wähler in Philippsburg unterstützt haben.

„Die Freien Wähler können mit Stolz für sich in Anspruch nehmen, dass sie in den zurückliegenden 60 Jahren die Stadtpolitik in der Stadt Philippsburg entscheidend mitgeprägt haben. Und dies stets unter der Prämisse bürgernah, unabhängig und sachbezogen“, so das Fazit des Vorsitzenden Schulz.

Bürgermeister Martus bedankte sich bei der Fraktion der Freien Wähler für die Sacharbeit. Besonders hob er den anständigen Umgang im Rat und auch mit seiner Person hervor. Er bedauerte die verschwindende Lust und Fähigkeit, kommunale Verantwortung zu übernehmen und auch nach außen zu vertreten.

Vom Landesverband der Freien Wähler Baden-Württemberg erinnerte Frau Monika Springer, geschäftsführender Vorstand Nordbaden, an die Grundidee der Freien Wähler als älteste Bürgerinitiative des Landes. Parteiunabhängig biete man keine Karriereleiter, sondern Kommunalpolitik in ihrer direktesten Form am Ort. Vom Kreisverband Karlsruhe der Freien Wähler erinnerte Dr. Rainer Oberacker aus Dettenheim an die Wirkung großpolitischer Entscheidungen für die Bürger in der Gemeinde. Als Beispiel erinnerte er an das Wechselbad zwischen Einstieg und Ausstieg aus der Kernkraft, den Bau des Konverters oder den Polderbau.

Für die CDU reklamierte Stadtrat Werner Back, dass auch seine Fraktion mit manchen Entscheidungen der Partei (Großen Politik) hadere. Mit den Freien Wählern habe man aber viele gemeinsame Ziele – wenn auch teils auf unterschiedlichen Wegen.
50 % der in Philippsburger wählten parteiunabhängig und gaben den Freien Wählern oder der Unabhängigen Liste – ULI – ihre Stimme. Damit habe man ein starkes Mandat außerhalb der Parteien. Darauf machte Stadträtin Jutta Bayer aufmerksam.
Jonas Arbogast (SPD) forderte dazu auf, wie zu Zeiten der Eingemeindung die politischen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam anzunehmen.
Die Grundsätze der Freien Wähler verteidigte Bürgermeister Martin Büchner aus Oberhausen-Rheinhausen. Mit der Frage „Wo rufen Sie an, wenn kein Wasser kommt?“ bedauerte er, dass viele Bürger massiv Einzelinteressen verfolgen – aber nicht mehr erkennen, was die Gemeinde täglich an Infrastruktur bereitstelle.
Übereinstimmend beklagten die kommunalen Spitzenvertreter die um sich greifende Missachtung des Engagements der ehrenamtlichen Gemeinderäte.

Vor diesem Hintergrund bedanke sich Jochen Schulz beim Ehrenvorsitzenden Klaus Moll für seinen Sprössling Christopher Moll und ehrte diesen für 20 Jahre politische Tätigkeit im Gemeinderat mit der Ehrennadel in Gold des Freie Wähler Landesverbands. Andrea Herzog erhielt für insgesamt 30 Jahre Tätigkeit in verschiedenen Funktionen des Stadtverbandes die Ehrennadel in Silber. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft bei den Freien Wählern wurden Karl-Heinz Bög, Hans-Dieter Harras, Peter Preß, Dieter Vollmann und Hubert Weigenand mit einem kleinen Präsent geehrt.

Eindrucksvoll auf sich aufmerksam machte Stella Gavriel von der Musikschule Philippsburg durch ihr an Klassik sowie an irische Balladen angelehntes Geigenspiel.

Jochen Schulz
1. Vorsitzender

Freudig nimmt der Stadtverbandsvorsitzende Jochen Schulz die Glückwünsche des FW-Landesverbands Baden-Württemberg in Person von Monika Springer entgegen.

 

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